Rossmann verlässt nach 32 Jahren den Standort in der Innenstadt –
Neue Perspektiven für Aken aber im Gespräch
Nach 32 Jahren wird am Samstag, den 13. September 2025, die Rossmann-Filiale in der Köthener Straße letztmalig ihre Pforten öffnen. Für viele Menschen in Aken ist dies ein schmerzlicher Moment.
Unmittelbar nach Bekanntwerden der Schließungspläne im April 2025 starteten Bürgerinnen und Bürger eine Petition mit dem Titel „Rossmann in Aken darf nicht schließen, bitte rettet unseren Drogeriemarkt!“. Innerhalb weniger Tage unterzeichneten fast 2.700 Menschen – ein klares Signal für den Stellenwert der Filiale in Aken. Die Unterschriftenaktion war ein starkes Zeichen. Sie hat gezeigt, dass Rossmann für die Menschen in Aken nicht nur ein Geschäft ist, sondern ein Stück Heimat. Dieses Engagement der Bürgerinnen und Bürger hat den Startschuss für einen intensiven Kampf um die Rossmann-Filiale in der Innenstadt eröffnet.
Das FDP-Stadtratsmitglied Marco Airoldi begleitete die Unterschriftenaktion eng und unterstützte die Gesprächsvermittlung zwischen den Initiatoren und der Stadtverwaltung. In einem gemeinsamen Gespräch vereinbarte man eine hoffnungsvolle Vorgehensweise.
Bürgermeister Jan-Hendrik Bahn nahm die Unterschriften zum Anlass, sich mit einem persönlichen Schreiben direkt an Dirk Rossmann zu wenden und um ein persönliches Gespräch zu bitten. Darin heißt es u.a.:
„Ihre Filiale in Aken ist mitten im Herzen unserer Innenstadt – ein vertrauter Ankerpunkt, ein Stück Heimat. (…) Vielleicht kann man nicht jeden Standort retten. Aber vielleicht diesen einen, um etwas Größeres zu bewahren. (…) Deshalb lade ich Sie herzlich ein: Kommen Sie zu uns nach Aken. Ich bitte Sie um ein persönliches Gespräch hier vor Ort – nicht als Forderung, sondern als Bitte von Herz zu Herz.“
Parallel nahm die Stadt sofort Kontakt zum Eigentümer der Immobilie in der Köthener Straße auf. In Telefonaten und einem Termin im Rathaus wurde sowohl über den Altstandort als auch über mögliche neue Standorte gesprochen. In diesen Gesprächen wurde deutlich: Ein Verbleib am Standort in der Innenstadt ist aufgrund infrastruktureller und logistischer Gründe nicht möglich.
• Der Flächenbedarf von rund 700 m² übersteigt die Möglichkeiten des Altstandortes.
• Ein zeitgemäßer Markt erfordert eigene Stellplätze und eine moderne Anlieferzone, die in der engen Innenstadt nicht realisierbar sind.
Daraufhin begann die Stadt gemeinsam mit Projektentwicklern, konkrete Alternativen in Aken zu prüfen und aufzubereiten. Erste Rückmeldungen ließen hoffen, dass Rossmann grundsätzlich in Aken bleibt – wenn auch an einem neuen Standort. In diesen Gesprächen mit den Projektentwicklern flammte auch immer noch die Hoffnung, dass Rossmann möglicherweise in der Übergangszeit am Altstandort festhalten wird.
Doch mit der Antwort auf den persönlichen Brief des Bürgermeisters von der Unternehmenskommunikation von Rossmann im Sommer 2025 wurde untermauert, dass die Filiale in der Innenstadt nicht fortgeführt wird:
„Seit der Eröffnung im Jahr 1993 haben sich die Anforderungen an unsere Standorte erheblich gewandelt. Heute benötigen wir deutlich größere Verkaufs- und Lagerflächen, um unseren Kunden ein erweitertes Sortiment anbieten zu können und gleichzeitig verbesserte Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. (…) Wir bedauern es sehr, dass der Standort Aken nicht erhalten bleiben kann.“
Damit war klar: Ein nahtloser Übergang vom Alt- zum Neubau wird nicht stattfinden. Die Stadt bedauert ausdrücklich, dass auf den persönlichen Brief nur eine formale Rückmeldung der Unternehmenskommunikation per E-Mail eingegangen ist.
Mit der Abmeldung der Gewerbefläche Ende August wurde die Schließung endgültig zur Realität. Damit endet nach 32 Jahren ein Kapitel in der Köthener Straße.
Blick nach vorn – Rossmann soll bleiben
Trotz der Schließung richtet die Stadt den Blick nach vorn. Die Stadtverwaltung arbeitet mit zwei Projektentwicklern aktuell an konkreten Neubauprojekten mit entsprechenden Flächen, Kundenparkplätzen und Anlieferzonen. Diese Lösungen schaffen die Voraussetzungen, dass Rossmann langfristig in Aken bleiben könnte.
„Wir hätten uns gewünscht, dass die bestehende Filiale so lange geöffnet bleibt, bis ein neuer Standort fertig ist. Diese Chance hat Rossmann leider nicht genutzt. Aber wir stecken den Kopf nicht in den Sand: Wir bleiben dran und kämpfen dafür, dass Rossmann langfristig in Aken bleibt.“, erklärt Bürgermeister Bahn.
Bürgermeister Bahn dankt den Bürgerinnen und Bürgern ausdrücklich für ihr großes Engagement. Die Petition und die Unterstützung aus der Bürgerschaft haben allen Gesprächen zusätzliches Gewicht verliehen. Die Geschichte Rossmann in Aken ist noch nicht abgeschlossen. Auch wenn wir einen schmerzhaften Rückschlag hinnehmen mussten: „Die Schließung ist sehr bedauerlich. Aber wir haben alles getan, was in unserer Macht steht.“
Aken (Elbe), 08. September 2025
Pressestelle
Stadt Aken (Elbe