Informationen zur Hochwasserschadensbeseitigungsmaßnahme EM 37

„Regenwasserkanal Dessauer Chaussee/ - Landstraße“

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,

aufgrund mehrere Anfragen zu erforderlichen Fäll- und Grünarbeiten im Zuge der oben genannten Hochwasserschadensbeseitungsmaßnahme, wird Ihnen in Folge die Baumaßnahme erörtert. Die nachfolgende Abbildung dient zur Orientierung. Die unterschiedlichen Bauabschnitte der Baumaßnahme EM 37 wurden in ihrer Lage im Neubaugebiet Aken (Elbe) „Neu Tornau“ sowie deren Anbindung an die angrenzende weitere Hochwasserbaumaßnahme EM 111 dargestellt.

Abbildung 1: Schematische Darstellung der Bauabschnitte der HWS-EM 37

 

Darstellung des Vorhabens

Die Stadt Aken (Elbe) realisiert im Zuge der Beseitigung von Hochwasserschäden die Sanierung bzw. Erneuerung der Regenwasserkanäle in der Dessauer Chaussee, Dessauer Landstraße, Straße des Friedens, dem Schrebergartenweg und der Straße der Solidarität.

Zur Beseitigung der Hochwasserschäden stehen insgesamt Fördermittel in Höhe von 4.339.887,46 € zur Verfügung. Das Ingenieurbüro Bamberg & Nowsky in Dessau erstellt die Planungsleistungen für alle Bauabschnitte und übernimmt auch die örtliche Bauüberwachung.

 

Durchführung der Baumaßnahme

Die Realisierung der Baumaßnahme teilt sich in fünf Bauabschnitte auf.

1. Bauabschnitt (abgeschlossen):

Der erste Bauabschnitt umfasste einen Ersatzneubau des Regenwasserkanals, der vom Schacht R 47 in der Straße der Solidarität bis zum Schacht R 45 im Schrebergartenweg verläuft. Die Trasse des neuen Regenwasserkanals wurde dabei um 12 m bis 17 m in südliche Richtung in den Bereich der Hauptfahrbahn des Schrebergartenweges verschoben. Die alte Trasse wurde auf ca. 135 m Länge stillgelegt.

2. Bauabschnitt (abgeschlossen):

Der zweite Bauabschnitt umfasste die Sanierung von Regenwasserkanälen in den Strassenzügen Dessauer Landstraße 16A bis 18D, Straße des Friedens 13C bis 13A, Straße des Friedens 9C bis östl. 11C, Straße des Friedens, Schrebergartenweg,  Straße der Solidarität, Straße des Friedens 12A bis 10A sowie Emilie-Winkelmann-Straße von Schrebergartenweg bis zum Einlauf in den Graben. Die Sanierung der Leitungen erfolgt überwiegend durch den Einbau von Schlauchlinern in den Durchmessern DN 200 und DN 300 sowie Einbau von Kurzlinern DN 600.

Des Weiteren wurden einige Ablagerungen und Wurzeleinwüchse in den vorhandenen Kanälen entfernt. Es wurden zwei Schächte erneuert und sechs Schächte erhielten einen neuen Schachtdeckel.

3. Bauabschnitt (kurz vor Beendigung, Ende Februar 2022)

Der dritte Bauabschnitt umfasste einen Ersatzneubau des Regenwasserkanals, der von der Straße der Solidarität und einem Teilbereich der Straße des Friedens (vor der ehemaligen Grundschule) verläuft. Bei dem Ersatzneubau wird der Hauptkanal erneuert, die vorhandenen Anschlussleitungen werden wieder angeschlossen. Im Bauabschnitt wurden ca. 230 m Freigefälleleitung DN 300 sowie ca. 45 m Anschlussleitungen DN 150 neu verlegt. Noch auszuführen ist der Deckenschluß in Betonbauweise im Straßenbau und die Neupflasterung von Gehwegabschnitten.


4. Bauabschnitt (Beginn April/Mai 2022)

Der vierte Bauabschnitt umfasst die Errichtung des Regenrückhaltebeckens mit integrierter Doppelpumpstation im Bereich des östlichen Schrebergartenweges.

Ausgehend von den Einzugsflächen und dem Bemessungsregen, wurde ein Regenabfluss des Gebietes von 953,2 l/s ermittelt. Aufgrund der festgelegten Einleitmenge von Regenwasser in das Grabensystem von 165 l/s ist ein Rückhalteraum erforderlich. Auf Basis der Bemessungen nach ATV-DVWK-A 117 ergibt sich für die Überschreitungshäufigkeit n = 0,2/a ein erforderliches Rückhaltevolumen von 968,1 m³.

Das neu zu errichtende Rückhaltebecken hat ein Volumen von 1000 Kubikmetern und besteht aus einer Großbehälteranlage, die aus zwei Betonbehältern von jeweils 48 m Länge und                         6,10 m Breite bestehen.  In einem Behälter wird eine Doppelpumpstation integriert. Die Dimensionierung des Regenwasserrückhaltebeckens erfolgte exklusive der Regenwassermengen der neu zu bauenden L 63 im Abschnitt der Stadt Aken (Elbe).

Zur Errichtung des Regenwasserspeichers wird eine umlaufenden „Schutzwand“ aus Spundwänden (ca. 6-14 m lang) notwendig. Gemeinsam wurde mit  Planungsbüro und dem Projektsteuerer der Verbleib der Spundwände im Erdboden festgelegt. Im Anschluss an die Fertigstellung des Regenwasserrückhaltebeckens werden die Spundwände unterhalb der Erdoberfläche gekürzt und entsprechend gegen Korrosion geschützt. 

Für die Errichtung des Betonbauwerkes ist das Aufstellen eines 300 t-Kranes erforderlich. Zusätzlich sind Sträucher und vorhandener Baumbewuchs vorab zu roden, um die Aufstellfläche des Kranes zu erweitern. In Absprache mit dem Grünflächenamt der Stadtverwaltung Aken (Elbe) sowie der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Anhalt- Bitterfeld werden entsprechende Ersatzpflanzungen vorgenommen.

Abbildung 2: Notwendige Baumfällungen für das Aufstellen des 300t- Kranes

 

Abbildung 3: Regenwasserrückhaltebecken, Firma Mall (Coswig, Anhalt)

Die Betonröhren des Regenwasserspeichers werden nach der Fertigstellung bis zur Oberkante mit Erde bedeckt. Die Spundwände, die über das Bodenniveau herausragen, verbleiben im Boden, werden anschließend auf Bodenniveau gekürzt und mit einen „Kantenschutz“ versehen. Eine Überbauung des Bauwerks ist ausgeschlossen.

 

5. Bauabschnitt

Ein weiterer Bestandteil der Baumaßnahme sind Anschlussleitungen im Bereich der Straße des Friedens. Hier erfolgt die Verlegung einer Druckleitung. Der Anschluss des Lamellenklärers an das offene Wasser-Grabensystem entlang der Emillie-Winkelmann-Strasse in Richtung des OT Susigke erfolgt über das vorhandene Kanalsystem.

Die Entwurfsplanung für den 5. Bauabschnitt  ist noch in der Bearbeitung. In der Abbildung 4 zeigt die rote Linie die Wiederherstellung des Gehweges entlang des Penny Marktes.

Die Klärung der zeitlichen Abfolge des Rückbaus des vorhandenen, dann nicht mehr genutzten, Pumpwerks in der Nähe des Schrebergartenweges, befindet sich in Arbeit.

                                                                                                                                                     

Abbildung 4: Wiederherstellung Gehweg

 

Jan-Hendrik Bahn

Bürgermeister

der Stadt Aken (Elbe)

Symbol Beschreibung Größe
09_20220301_BI_Fällarbeiten_EM_37.pdf
0.5 MB

© Sebastian Schwab E-Mail

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